Peenebrücke Wolgast
Die blaue Peenebrücke der B 111 verbindet die Stadt Wolgast mit der Insel Usedom. Die knapp 256 Meter lange Brücke in Wolgast ist eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnklappbrücke, die im Jahr 1994 eröffnet wurde. Aufgrund der Größe und markanten Farbe wird die Brücke auch als „blaues Wunder“ bezeichnet, sie bildet das Tor zur Insel Usedom da.
Brückenöffnungszeiten der Peenebrücke zwischen Wolgast und Wolgaster Fähre
- 05:45 Uhr
- 07:45 Uhr
- 12:45 Uhr
- 17:45 Uhr
- 20:45 Uhr
- 23:45 Uhr (Vom 13.05.2019 bis 06.10.2019: Öffnung erfolgt nur für die Berufsschifffahrt und auch nur nach vorheriger Anmeldung bis 20:30 Uhr am Vortag unter 03836/2324458 oder 0175/5773610)

Die Brückenöffnungszeiten in Wolgast sind täglich gültig. Für die Urlaubsplanung sollte man sich also vorab über die Zeiten informieren, um nicht in den Stau zu kommen. Die Peenbrücke Wolgast wird täglich mind. fünfmal sowie einmal in der Nacht geöffnet. Die Brückenöffnungszeiten zur Mittags- und Nachmittagszeit sind bei den Touristen besonders beliebt, um sich das technische Wunder einmal persönlich anzuschauen, da zu dieser Zeit auch viele Hobby-Segler die Brückenöffnung der Wolgaster Peenebrücke nutzen, um zum Achterwasser oder in Richtung Ostsee zu fahren.
Geschichte
Die Peenebrücke in Wolgast ist, neben der Zecheriner Brücke, einer der beiden Straßenzugänge vom Festland auf die Insel Usedom.

Der blaue Riese ist eine Kombination aus einer Eisenbahn- und Straßenklappbrücke. Erstmalig wurde ein Vorgängermodell in den Jahren 1933/34 aufgebaut, damit die Händler und Gewerbetreibenden einen besseren Zugang zu dem Handel in den Seebädern bekamen. Vor dieser Zeit gab es lediglich einen kleinen Kettenfährbetrieb, der die Verbindung zwischen Insel und Festland darstellte.
Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges wurde die alte Zug- und Straßenklappbrücke von der deutschen Wehrmacht zerstört, nur der Klappteil wurde für die deutsche Marineeinheit offen gehalten.
1950 war dann endlich der Wiederaufbau einer neuen Straßenklappbrücke abgeschlossen, die jedoch nur bis in die Mitte der 1990er Jahre Bestand hatte. Da der Zugverkehr bei der neuen Brücke nicht berücksichtigt wurde, musste dieser über die Karniner Brücke auf den südlichen Teil Usedoms fahren. Jahrelang jedoch, nach der Zerstörung der Karniner Eisenbahnbrücke im Jahr 1945, konnte der Zugverkehr zwischen Insel und Festland nicht fahren.

Bis zum Jahr 1994 wurde neben der alten Brücke dann das „blaue Wunder“ errichtet, sodass 1996 das alte Bauwerk abgerissen wurde. Im Jahr 2000 wurden dann endlich auch die Eisenbahngleise der Brücke in Betrieb genommen, damit der Zugverkehr wieder unterbrechungsfrei auf die Insel fahren konnte.
Die Gesamtkosten für die neue Peenebrücke betrugen 96,5 Millionen Deutsche Mark.
Technik
Die zwischen den Widerlagern der Brücke beträgt 255,90 Meter, wobei die einzelnen Brückenfelder zwischen 52,00 m, 55,15 m, 46,50 m, 49,95 m und 52,30 m betragen. Die Brückenfläche stellt eine gesamtfläche von 4.888 m² da.

Die Bauwerkskonstruktion wird von vier Brückenpfeiler gestützt. Die Brückenpfeiler besitzen auskragende Kanzeln und sind fünf Meter breit. Der vierte Pfeiler, auf dem das Brückenwärterhaus und die Klappbrücke aufgesetzt sind, hat eine Breite von 8,50 Meter.
Der Klappteil der Brücke hat eine Breite von 19,18 Metern und eine Länge von 42 Meter. Die hochgeklappte Brücke bietet eine Durchfahrtsbreite von 30,75 Meter.
Die Fahrbahn befindet sich auf 5,48 m über NHN.

Im Grunde kann man die wesentliche Funktion der Peenebrücke ist als Waagbalken-Klappbrücke definieren. Der Funktionsweise dienen zwei Gegengewichte an beiden Seiten des hoch liegenden Hebels, welche durch die Größe und Höhe bereits aus weiter Entfernung sichtbar sind.
Trapezförmige Stahlkastenprofile stellen die Fahrbahnüberbauten da. Insgesamt wurde 15.109 m³ Beton und 2.289 to Stahl verarbeitet.
Die Klappbrücke wird täglich maximal sechsmal am Tag für jeweils höchstens 30 Minuten geöffnet.
Neubau der Peenebrücke
Im Oktober 2018 wurden die Bauunterlagen für die neue Peenebrücke veröffentlicht. Die neue Usedombrücke soll gleichzeitig als Ortsumgehung für die Stadt Wolgast dienen, deren Verkehrsbelastung in der Urlaubssaison extrem erhöht ist.

Wolgast
Naturschutz fließt in Planung mit ein
Nachdem das Planungsverfahren zeitweise wegen naturschutzrechtlicher Fragen unterbrochen wurde, wurde der Kritikpunkt, die runden Tragseile, durch für Zugvögel besser sichtbare platte Trägerseile angepasst. Die „plattgedrückten“ Seile könne man sich quasi wie Hosenträger vorstellen, berichtete Verkehrsminister Christian Pegel in einer Presseinformation.

Verkehrschaos soll behoben werden
Bei der blauen Mega-Klappbrücke gibt es immer ein Tumult an Zuschauern, aber auch eine massive Staubildung, während die Brücke bis zu 30 Minuten geöffnet ist.
Das neue Bauwerk soll an Wolgast vorbeiführen und dadurch schon den städtischen Verkehr entlasten. Außerdem muss die geplante Brückenversion nicht geklappt werden, damit der Schiffsverkehr die Stelle passieren kann, da diese unter der 42 Meter hohen Extradosed-Brücke passieren können.
Insgesamt soll die Ortsumgehung 7,6 Kilometer lang sein und fünf weitere kleinerer Brücken enthalten.

Wolgast
Die Dauer des Planungsverfahrens natürlich abhängig von möglichen Einwendungen und der Kooperation mit Grundstückseigentümern, dem Naturschutz oder auch von Lärmproblemen ab.
Nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens wird mit einer Bauzeit von vier bis fünf Jahren gerechnet. Die Kosten werden mit 94 Millionen Euro geplant.
Im Jahr 2016 hat Wolgast Bürgermeister Stefan Weigler den ersten Spatenstich für 2020 angekündigt. Ob der Termin einzuhalten ist, wird der weitere Verlauf zeigen.
Quelle Titelbild: Хрюша